Rudel? Oder doch Nicht Rudel? Das ist die große Frage








Rudel? Oder doch Nicht Rudel? Das ist die große Frage

„Das ist mein Rudel“. Mit diesen Worten stellen Menschen gerne ihre Hunde vor. Ebenfalls hört man oft „Bei meinem Hund bin ich Rudelführer“
 

Der Begriff „Rudel“ wird von Hundehaltern also sehr häufig benutzt, ist aber von der Begrifflichkeit nicht korrekt.
Aus ethologischer Sicht bildet eine gemischte Mensch- Hund-Gruppe, bei der die Tiere in der Regel noch nicht einmal aus verwandten Tieren bestehen, kein Rudel, sondern lediglich eine soziale Gruppe.

Ein Hunderudel ist kein zufällig "zusammen geworfener Haufen" von Hunden, wie es in einer sozialen Gruppe, die die meisten Mehrhundehalter um sich haben, der Fall ist.

Und somit passt auch der Begriff Rudelführer nicht wirklich.
Als Hundehalter hat der Mensch allerdings die Verantwortung über seine Hunde übernommen. Deshalb muss der Mensch seinem Hund einen Rahmen und sozialen Halt geben, denn ein Hund, der führungslos durch Raum und Zeit läuft, verliert oft seine soziale Kompetenz und kann dadurch problematisch werden.

Eine weithin anerkannte Definition für den Begriff „soziale Gruppe“ stammt von dem Sozialpsychologen Henri Tajfel 1986 (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Gruppe )


„Als „soziale Gruppe“ wird in der Soziologie und Psychologie eine Gruppe von mindestens 3 Mitgliedern gesehen, die sich über einen längeren Zeitraum in ständigem Kontakt iteinander befinden, gemeinsame Ziele verfolgen, sich mit den anderen Gruppenmitgliedern verbunden fühlen, gemeinsame Normen und Wertevorstellungen entwickeln und resultierend daraus eine eigene gruppeninterne Rollenverteilung kreieren. Die Mitglieder einer Gruppe sind nicht miteinander verwandt, aber austauschbar.“

Als RUDEL bezeichnet die Verhaltensbiologie eine geschlossene und individualisierte Gruppe von Säugetieren. Die Mitglieder eines Rudels sind nicht beliebig austauschbar, sie sind miteinander verwandt und leben im Familienverband. Siehe z.B. bei den Wölfen.
NABU beschreibt es folgendermaßen. „Ein frei lebendes Wolfsrudel besteht meistens aus Mutter, Vater und den Kindern.... In ihrem ersten Lebensjahr sind die Welpen auf die volle Fürsorge ihrer Eltern angewiesen. Die Jugendlichen, Jährlinge genannt, sind ein bis zwei Jahre alt. Noch nicht
geschlechtsreif bleiben sie „zu Hause“ und helfen bei der Aufzucht der Kleinsten mit.“
(Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pfla…/…/wolf/wissen/18742.html )

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